Schleppangeln

Große Flächen abfischen

Das Schleppangeln ist eine immer beliebter werdende Form des modernen Angelns, um gezielt einheimischen Raubfischen nachzustellen. Bei uns auf dem Plauer See ist es seit ca. 10 Jahren erlaubt. Viele meiner Gäste kannten diese Form des Angelns vorher nicht, waren aber nach unserer Tour hellauf begeistert. Ein paar allgemeine Hinweise zu Beginn:

  • Das Schleppangeln ist ganzjährig erlaubt.
  • Die Genehmigung zum Schleppen ist in der Bootsangelkarte enthalten.
  • Die Angelkarten können direkt oder online bei den Müritzfischern erworben werden.

Schleppmontagen:

Ich verwende bei allen Montagen ( auch beim Spinnangeln ) ca. 70 – 100cm lange 90iger Hardmonovorfächer. Die Tragkraft sollte schon 15kg betragen, denn man muss immer mit einem "Kapitalen" rechnen und den dann wegen zu leichten Montagen zu verlieren, wäre sehr ärgerlich. Fluorcarbon und Stahl- bzw. Titanvorfächer gehen natürlich auch.
Die Hauptschnur kann dann geflochten oder monofil sein. Bei der geflochtenen Schnur ist die Farbe zweitrangig, da ich dann immer empfehle, ca. 20m monofile Schnur davor zu haben. Zum einen bezüglich der Sicht, zum anderen lassen sich Planerboards besser befestigen. Die Vorteile dieser Montage sind geringere Dehnung der Schnur, besserer Kontakt zum Köder ( vorallem, wenn ich die Rute in der Hand halte ) und größere Schleppentfernungen hinter dem Boot. Ich verwende aber auch reine monofile Montagen. Dabei bevorzuge ich Schnüre mit einer geringen Dehnung, wie z.B. von Berklay die Big Game Schnur oder Schnüre der Marke Stroft. Bei klarem Wetter und wenig Wind ist das mein Faforit. Nachteilig ist jedoch die geringfügige Dehnung der Schnur. Durch eine kürzere Köderführung , ca 25 – 40m, lässt sich das aber gut kompensieren.

Ruten und Rollen

Die Ruten sollten ein Wurfgewicht zwischen 100 – 200g haben und nicht länger als 2,70m sein. Wer sich für reine monofile Montagen entscheidet, sollte ruhig höhere Wurfgewichte verwenden, da diese die Dehnung der Schnur besser abfangen. Als Rollen haben sich Multirollen mir Schnurzähler bewährt. So weiß man genau, wie weit und wie tief die Köder hinter dem Boot laufen.

Schlepphilfen

Schlepphilfen sind Diver und Downrigger. Sie bringen die Köder in die gewünschte Tiefe. Bei mehr als 2 Angeln gleichzeitig empfehle ich die Verwendung von Planerboards. Die sogenannten "Scherbretter" lassen den Köder seitlich vom Boot laufen. Die Köder selbst laufen bei mir ca. 10 – 15m hinter den Boards.Es ist aber darauf zu achten, dass die Hauptschnur zwischen Board und Rute nicht im Wasser ist. Nach einem Biss lößt sich die Hauptschnur aus dem Clip und der Fisch kann problemlos gedrillt werden. Die Planerboards selbst lasse ich bis zu 20m neben dem Boot laufen.

Planer Board - Erprobtes Schleppangel-Hilfsmittel für Plau am See
Planer Board - Ein erprobtes Schleppangel-Hilfsmittel auf dem Plauer See

Schleppköder

Welcher Schleppköder ist heute der richtige? Wer hat sich diese Frage nicht schon gestellt. Ich verwende sehr oft und gern:

  • Bull Dawgs 30/40cm
  • Headbanger
  • Savage Gear 3D Modelle
  • Gummifische 20 – 30cm
  • Große Wobbler/Twister

Ein ebenfalls heiß diskutiertes Thema ist die Schleppgeschwindigkeit. Nach meinen Erfahrungen spielt sie bei warmen Wassertemperaturen eine eher untergeordnete Rolle. Im Standgas meiner Boote beträgt sie laut GPS ca. 3,5 km/h.Manchmal ist es in der wärmeren Jahreszeit sogar vorteilhafter etwas schneller zu fahren, da eine höhere Laufgeschwindigkeit positive Auswirkungen auf das Laufverhalten einiger Köder haben kann. Im November/Dezember heißt es dann runter mit der Geschwindigkeit und rauf mit der Ködergröße. Die Großhechte möchten mit wenig Aufwand möglichst viel Beute machen. Die Geschwindigkeit kann man mit einem ganz einfachen Hilfsmittel reduzieren: einen Eimer an einer Leine kurz hinter dem Boot befestigen – macht etwa 1 km/h weniger aus. Aber Vorsicht: nicht jeder Köder läuft bei dieser langsamen Fahrt noch so, wie er eigentlich sollte.

Da sich die größeren Raubfische in der kalten Jahreszeit ins Tiefe zurückziehen, müssen auch die Köder in die Tiefen gebracht werden. Das geht hervorragend mit Vorschaltbleien/Schleppbleien. Je nach Tiefe variiere ich zwischen 50 und 100g.

Ich würde mich freuen, wenn ich euch zu einer Schleppangeltour auf meinem Boot begrüßen könnte, denn das Schleppangeln gehört zu meinen bevorzugten Angelmethoden.

Angelgast Reiner Hahn mit seinem 109 cm Hecht
2015: Angelgast Reiner Hahn mit seinem 109 cm Hecht
Angelfreundin Christa Hahn mit ihrem Meter-Hecht
2019: Und Reiners Gattin Christa Hahn legt nach mit ihrem Meter-Hecht
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